Studie: “I miss not being able to offer my couples a box of tissues…”: Couples’ and Therapists’ Perspectives on the Therapeutic Alliance with the Transition to Online Couple Therapy

Autoren: Alon Aviram, Yochay Nadan

Quelle: https://doi.org/10.1111/famp.12853

Was ist für die praktische Arbeit interessant an dieser Studie?

Für viele von uns hat die Umstellung auf Online-Therapie während der Pandemie viele Herausforderungen mit sich gebracht, insbesondere im Hinblick auf die Aufrechterhaltung einer starken therapeutischen Allianz. Diese Studie beleuchtet, wie sowohl Paare als auch Therapeuten diese Veränderungen wahrnehmen und welche Auswirkungen sie auf die therapeutische Beziehung haben. Ein wichtiger Punkt, der für mich aus der Studie hervorgeht, ist der Verlust der physischen Präsenz, die oft als ein symbolischer Akt der Fürsorge wahrgenommen wird – zum Beispiel das Anbieten eines Taschentuchs in emotionalen Momenten. Dies wird durch die digitale Distanz erschwert und kann die Wahrnehmung von Unterstützung und Empathie durch den Therapeuten beeinträchtigen.

Ein praktisches Beispiel, das ich aus der Studie mitnehmen kann, ist die Notwendigkeit, in Online-Sitzungen bewusster über die nonverbalen Signale nachzudenken, die durch die digitale Kommunikation oft verloren gehen. Als Therapeuten können wir versuchen, diese Lücke zu füllen, indem wir mehr verbale Bestätigung und emotionale Resonanz bieten, um das Fehlen körperlicher Gesten auszugleichen. Darüber hinaus könnte es sinnvoll sein, den Raum, in dem sich das Paar während der Sitzung befindet, stärker in die Therapie einzubeziehen, etwa durch Fragen wie „Wo fühlen Sie sich in diesem Raum am wohlsten?“ oder „Was fällt Ihnen an Ihrem Partner auf, wenn Sie ihn in diesem Kontext sehen?“. Dies könnte dazu beitragen, die emotionale Nähe zu fördern, die sonst durch die physische Distanz verloren gehen könnte.

Methodik der Studie

Die Studie wurde mit einem qualitativen Ansatz unter Verwendung der Constructivist Grounded Theory (CGT) durchgeführt. Es wurden insgesamt 36 Personen interviewt, darunter 18 Paare, die an Online-Paartherapie teilgenommen hatten, sowie 15 Paar- und Familientherapeuten, die in vier Online-Fokusgruppen befragt wurden. Die Interviews waren halbstrukturiert und wurden über einen Zeitraum von mehreren Monaten online durchgeführt. Die Analyse der Daten erfolgte durch ein Verfahren des konstanten Vergleichs, bei dem die Forscher sowohl innerhalb als auch zwischen den Interviews Ähnlichkeiten und Unterschiede herausarbeiteten. Dabei wurden drei Hauptdimensionen identifiziert, die die Bildung der therapeutischen Allianz in der Online-Therapie beeinflussen: emotionale Nähe, begrenzte Fürsorge und Körpersprache. Diese Dimensionen wurden durch die Analyse der Interviews in Kategorien zusammengefasst, die durch den wiederholten Vergleich von Daten aus verschiedenen Interviews verfeinert wurden.

Limitationen

Eine wesentliche Limitation der Studie ist die relativ kleine und kulturell homogene Stichprobe, die überwiegend aus israelischen Therapeuten und gut ausgebildeten Paaren bestand. Dies schränkt die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere kulturelle und soziale Kontexte ein. Zudem wurden nur Paare einbezogen, die mindestens zehn Sitzungen absolviert hatten, was dazu führen könnte, dass die Erfahrungen von Paaren, die weniger engagiert waren oder frühzeitig abgebrochen haben, unberücksichtigt bleiben.

Peer-Review

Diese Studie wurde im “Family Process” Journal veröffentlicht, das ein peer-reviewed Journal ist. 

Offenlegung

Dieser Text wurde mit Hilfe von ChatGPT erstellt und redaktionell überprüft und bearbeitet. Die Studieninhalte wurden nicht als Trainingsmaterial verwendet, und die Auswertung erfolgte nach aktueller Best Practice urheberrechtskonform.