Autoren: Geertje Walravens, Peter Rober

Quelle: https://doi.org/10.1111/famp.12857

Volltext auf Anfrage: https://www.researchgate.net/publication/367363105_Relational_recovery_after_infidelity_as_a_dual_process_A_model_based_on_the_experiences_of_female_injured_partners

Was ist für die praktische Arbeit interessant an dieser Studie?

Diese Studie untersucht, wie weibliche Partner, die von Untreue betroffen sind, den Prozess der Beziehungserholung erleben. Im Gegensatz zu traditionellen Modellen, die den Heilungsprozess nach einem linearen Muster beschreiben, schlägt die Studie ein duales Prozessmodell vor. Dieses Modell beschreibt die Erholung als eine dynamische Bewegung zwischen zwei Polen: Verbindung und Trennung. Diese Erkenntnis ist besonders wertvoll für Paartherapeuten, da sie aufzeigt, dass die Erholung von Untreue nicht nur ein kontinuierlicher Fortschritt in Richtung Versöhnung ist, sondern vielmehr ein oszillierender Prozess, in dem die Partner zwischen Momenten der Nähe und der Distanz schwanken.

Ein praktisches Beispiel für die Anwendung dieser Ergebnisse in der Therapie könnte sein, dass Therapeuten ihre Klienten ermutigen, ihre Emotionen offen auszudrücken, auch wenn diese widersprüchlich erscheinen. So könnten Therapeuten Paare dabei unterstützen, Phasen intensiver emotionaler Distanz zu durchleben, ohne diese als Rückschritte zu betrachten, sondern als Teil eines natürlichen Heilungsprozesses. Darüber hinaus könnte die Erkenntnis, dass das Streben nach sofortiger Versöhnung kontraproduktiv sein kann, dazu beitragen, den Druck auf die Partner zu mindern und eine authentischere und nachhaltigere Erholung zu fördern.

Methodik der Studie

Die Studie basiert auf einer qualitativen Forschungsstrategie, bei der 25 Frauen interviewt wurden, die sich als „verletzte Partner“ nach der Untreue ihrer Partner bezeichneten. Die Teilnehmerinnen wurden über Anzeigen in drei großen flämischen Zeitungen rekrutiert. Die Interviews wurden semi-strukturiert geführt und fanden in den Häusern der Teilnehmerinnen statt. Der Zeitraum zwischen dem Bekanntwerden der Untreue und dem Interview betrug mindestens zwei Jahre. Die Daten wurden durch thematische Analyse ausgewertet, wobei vier Hauptthemen identifiziert wurden: Kommunikation, Wahrheit, Vertrauen und ethisches Gleichgewicht. Zusätzlich wurde eine narrative Analyse durchgeführt, um zu verstehen, wie die Teilnehmerinnen ihre Erholungsgeschichten erzählten, wobei besonderes Augenmerk auf die verwendeten Metaphern und die Struktur ihrer Erzählungen gelegt wurde.

Limitationen

Eine der wesentlichen Limitationen der Studie ist die homogene Stichprobe, die ausschließlich aus weiblichen Teilnehmerinnen bestand, deren Partner untreu waren. Diese Geschlechterverteilung könnte die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf männliche oder nicht-heterosexuelle Partner einschränken. Zudem basiert die Studie auf retrospektiven Berichten, die möglicherweise durch Verzerrungen in der Erinnerung beeinflusst sind.

Peer-Review

Diese Studie wurde im “Family Process” Journal veröffentlicht, einem peer-reviewed Journal.

Offenlegung

Dieser Text wurde mit Hilfe von ChatGPT erstellt, redaktionell überprüft und bearbeitet. Die Studieninhalte wurden nicht als Trainingsmaterial verwendet, und die Auswertung erfolgte nach aktueller Best Practice urheberrechtskonform.

Die Verarbeitung einer Außenbeziehung verläuft laut dieser Studie oszillierend / Foto von Priscilla Du Preez 🇨🇦 auf Unsplash